Zur Anzucht von Ginkgo biloba aus Samen [1]
Zum Samen

Da der Ginkgo ein getrenntgeschlechtlicher Baum ist, eignet sich am besten Samen von Bäumen wo entweder zwei Geschlechter nebeneinander stehen, oder ein Ast des anderen Geschlechts aufgeproft wurde. Ist nun die Bestäubung (im Frühjahr) erfolgt, kann es mehrere Monate bis zur Befruchtung dauern. Deshalb ist es auch im Spätherbst noch nicht sicher, welcher Samen im nächsten Sommer auskeimen wird.

Die Aussaat

Die Aussaat kann entweder im Gewächshaus (Anfang März) oder im Freien (Mitte April) erfolgen. Ein Aussaat über den Winter [2] ist auch möglich. Für das Substrat eignet sich leichter und wasserdurchlässiger Boden, dabei ist der Wasserbedarf bis zur Keimung sehr hoch. Die Keimung erfolgt etwa ab der 3. Woche bis zur 15. Woche (teilweise auch erst im nächsten Frühjahr). Die Samen sind ausserdem vor Mäusen zu schützen, da sie von dem nußartige Geschmack angezogen werden.

Die Kultivierung über Reiser oder Propfung führt meist nicht zu den gewünschten Erfolgen.

Die Weiterkultur

Der Ginkgo ist für die Weiterkultur ziemlich anspruchslos, es ist jedoch für die ersten Jahre ein Frostschutz vorzusehen. Für ein optimales Wachstum ist ein sandiger Lehm oder lehmiger Sand (Ph 4,5 - 7,7), der locker, humos, tiefgründig und gut drainiert ist, zu verwenden. Zu starke Windbelastung ist dagegen nicht zu empfehlen, jedoch ein sonniger Standort. Wie auch schon beim Samen ist er vor Mäusen, Kaninchen und Rehen zu schützen.

Empfehlswert ist auch mehrere Jungpflanzen in ein Pflanzloch zusetzen, denn in kürzester Zeit ergibt sich ein relativ dickstämmiger Baum [3].



[1] Hultzsch E. (1984) Anzucht von Ginkgo biloba aus Samen. Merkblatt 22. 03. 1984
[2] Dietrich, H. (1987) Ginkgo biloba - Silberaprikose. Ratschläge zur Anzucht und Vermehrung. In Tageszeitung "Volkswacht", 29.01.1987. Jena.
[3] Dietrich, H. (2001) Ginkgo biloba als Stadtgehölz. Handreichung, Institut für Spezielle  Botanik der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Philosophenweg 16, D-07743 Jena.

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