Zur Geographie Jenas [1,2,3]
Jena liegt mit seiner lang gestreckten Form im östlichen Thüringer
Becken in einer Höhe von 140 Metern über dem Meeresspiegel (Saale).
Während der Trias wurden hier Sedimente aus dem damaligen Meer abgelagert
und der Übergang zum Flachmeer ist am Gestein des Oberen Buntsandsteins
zu erkennen. Daran schließt sich der Untere Muschelkalk, gefolgt vom
Gestein des Mittleren Muschelkalkes an. Das damalige Meer war zu dieser Zeit
zeitweilig wenig durchströmt oder von anderen Meeresteilen abgeschnürt,
so dass Salzgesteine ausgefällt wurden. Im Oberen Muschelkalk stellten
sich dann zunächst Vollmarine Bedingungen ein, die dann in Flachmarine
und terrestrische Bildungen übergingen. Dies lässt sich besonders
gut an der Fossilführung nachweisen. Im anschließenden Keuper
wurden überwiegend terrestrische Gesteine abgelagert. Bis heute hält
die Phase der Abtragung an und in den Tälern sind klastische Sedimente
und Lockertravertine ein Zeugnis davon. Die höchsten Berge liegen in
Jena bis zu 400 Metern (Fuchsturm) über dem Meeresspiegel
[4]
und sind ein Zeugnis der fortdauernden Abtragung durch die Saale.
Das Klima in der Tallage von Jena wird durch ein spezifisches Lokalklima
geprägt. Des Weiteren weisen die langjährig gemessenen Temperaturwerte
das Jenaer Gebiet als mildes Klima im mitteldeutschen Raum aus. So liegt
das dreißigjährige Mittel (1961-1990) bei Werten von 9,4 °C
Temperatur, 587 mm Niederschlag und 74 % Relative Feuchte. Im Zeitraum zwischen
1990 und 1999 ergaben sich außerdem mittlere Werte für die Temperatur
von 9,9 °C, für den Niederschlag von 607,3 mm und für die Relative
Luftfeuchte 73 %. Bedingt durch die Tallage sind hier die mittleren Windstärken
in Jena relativ gering und die Hauptwindrichtung liegt in der Regel im Stadtkerngebiet
um Süd bis Südwest
[5], jedoch ist anzumerken das
auf den umliegenden Bergen und somit in den eingemeindeten Dörfern stärkere
Windstärken anzutreffen sind.
Durch die zwei grundsätzlich unterschiedlichen Sedimentablagerungen
lässt sich die Flora in Kalk- und Sandsteinflora teilen. Außerdem
bilden die Wärmespeichernden Südhänge der Kalksteinfelsen
in dem Tiefeingeschnittenen Saaletal ein günstiges Klima. Deshalb haben
auch viele Wärme liebende Pflanzen hier ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet
in Europa gefunden. Schon im Februar und März blühen z.B. das Blaugras,
die Zwergsegge, die Kuhschelle und das Leberblümchen
[6].
1
Mägdefrau, K. (1940)
Natürliche Grundlagen der Stadt
Jena. Jena, Gustav-Fischer.
2 Timmermann, D. & Wiefel, J. (1992)
Streifzüge
im Reich der Steine in und um Jena. Fremdenverkehrsamt der Stadt Jena,
Jena.
3 Dietz, M. (2002)
Geologie in Thüringen.
http://www.geologie-thueringen.de.
4 Friedel, H. (1984)
Auf Jenas Wanderwegen.
2. Auflage, Jena-Information, Jena.
5 Umweltbericht 2000 der Stadt Jena.
6 Haufschild, P. Geologie und Flora. http://www.museum-leuchtenburg.de/html/flora/frHaupts.htm,
Museum Leuchtenburg, 07768 Seitenroda.